Welcome to Berlin! Der Berliner Südwesten war vom vierten Juli 1945 – dem amerikanischen Unabhängigkeitstag – bis 1994, also knapp 50 Jahre, amerikanische Besatzungszone. Noch heute ist der Einfluss der Amerikaner hier deutlich spürbar. Neben schönen Villen und Einfamilienhäusern, sind es heute vor
allem die hohe Zahl englischsprachiger Schulen, das jährlich stattfindende deutsch-amerikanische Volksfest und Orte wie das Alliiertenmuseum, welche an die amerikanische Vergangenheit erinnern.
Besonderes Highlight ist hierbei das Alliiertenmuseum. Die Idee eine Ausstellung zum Thema »Geschichte der Westmächte in Berlin« zu machen, entstand 1991 im historischen Museum und wurde von den westlichen Siegermächten unterstützt. Nach der Entwicklung eines Konzeptes, begann das Museumsteam
1994 mit seiner Arbeit in der Nicholson Gedenkbibliothek und dem Outpost Theater. Im September desselben Jahres verließen die Westmächte Berlin. Die Ausstellung »Mehr als ein Koffer bleibt. Die Westmächte und Berlin 1944–1994« war ein riesiger Erfolg. Die offizielle Einweihung des Alliiertenmuseums erfolgte 1998 zum 50. Jahrestag der Berliner Luftbrücke. Seitdem gliedert sich das Museum in drei Themenbereiche: »Die Berliner Luftbrücke«, »Berlin-Krise« und »Die Alliierten«. Neben Dauer- und Sonderausstellungen finden hier auch immer wieder verschiedene Events statt, die das Museum thematisch unterstützen.
Im ehemaligen US-Hauptquartier Lucius D. Clay, welches vor dem Krieg für die deutsche Luftwaffe gebaut worden war und von wo aus die Amerikaner die berühmte Luftbrücke organisierten, befinden sich heute exklusive Wohnungen.
Eintritt frei
Besuchszeiten:
bis auf Montags täglich von 10:00-18:00.
Infos unter:
Anbindung an den ÖPNV:
Bus 115 und X83
Es ist klein aber fein, das Brücke-Museum in Dahlem. Die »Brücke« wurde 1905 in Dresden als Künstlergruppe von den vier Architekturstudenten Ernst Fritz Bleyl, Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet. Sie hatten das Ziel, neue Wege im künstlerischen Ausdruck zu finden und sich so vom tradierten Stil der Akademien zu lösen. Die »Brücke« ist eine der ältesten deutschen Vereinigungen, die auf die Entwicklung des Expressionismus entscheidenden Einfluss hatte. Das Brücke Museum besitzt ausschließlich Werke der Künstlergruppe »Brücke« und ist die weltweit umfangreichste Sammlung dieser expressionistischen Vereinigung. Sie umfasst etwa 400 Gemälde sowie tausende von Handzeichnungen, Aquarellen und Originalgraphiken, darunter Meisterwerke des Holzschnitts. Die Sammlung wird ergänzt durch Skulpturen aus Holz, zahlreiche Dokumente und weitere kunsthandwerkliche Arbeiten der Künstler.
Infos unter:
Anbindung an den ÖPNV:
Bus 115, Haltestelle Clayallee/Pücklerstraße
Mahnmal für ein stilles Gedenken und gegen das Vergessen
Es ist ein Ort zum Innehalten. In dieser Villa kamen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der NS-Reichsregierung und SS-Behörden zusammen, um unter dem Vorsitz von SSObergruppenführer Reinhard Heydrich den begonnenen Holocaust an den Juden im Detail zu organisieren und die Zusammenarbeit der beteiligten Instanzen zu koordinieren. Entgegen verbreiteter Meinung war es nicht Hauptzweck der
Konferenz, den Holocaust zu beschließen (diese Entscheidung war mit den seit Monaten stattfindenden Massenmorden in vom Deutschen Reich besetzten Gebieten faktisch schon gefallen) sondern in den Grundzügen die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas zur Vernichtung in den Osten zu organisieren und die erforderliche Koordination sicherzustellen. Die Teilnehmer legten den zeitlichen Ablauf für die weiteren Massentötungen fest, grenzten die dafür vorgesehenen Opfergruppen genauer ein und einigten sich auf eine Zusammenarbeit
unter der Leitung des Reichssicherheitshauptamts, das Heydrich führte. Die ständige Ausstellung »Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden dokumentiert eindrucksvoll den Prozess der Ausgrenzung, Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der Juden zwischen 1933 und 1945. Zudem gibt es hier immer wieder wechselnde Sonderausstellungen.
Infos unter:
Tel.: 030-8050010
Anbindung an den ÖPNV:
Vom S-Bhf. Wannsee mit dem Bus 114 bis "Haus der Wannsee-Konferenz"
Kunst und Kultur in der Liebermann Villa am Wannsee
Er war ein einflussreicher Künstler des Impressionismus: Max Liebermann. 1909 erwarb der Maler direkt am Wannsee ein ca. 7.000 m² großes Grundstück, wo er eine Villa im neoklassizistischen Stil und eine Parkanlage bauen ließ. Heute ist das Gebäude ein Museum. Im Erdgeschoss informieren eine Dokumentationsausstellung sowie eine Medieneinheit über das Leben der Familie von Max Liebermann und über das wechselvolle Schicksal des Hauses. Eine Kunstausstellung im Obergeschoss zeigt Gemälde, Pastelle und Grafiken Max Liebermanns.
Infos unter:
Tel.: 030 – 80585900
Anbindung an den ÖPNV:
Vom S-Bhf. Wannsee mit dem Bus 114 bis »Liebermann-Villa«
Lebenswelten in Europa und europäischen Kulturkontakten vom 18. Jahrhundert bis heute, das alles kann man im Museum Europäischer Kulturen finden. Mit rund 280.000 originalen
Objekten beherbergt das in Dahlem angesiedelte Museum eine der größten europäischen Sammlungen zur Alltagskultur und populärer Kunst. Bis Januar 2017 waren im gleichen Gebäude
auch das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst beherbergt, deren Ausstellungen ab 2019 im neuen
Humboldt Forum in Berlin-Mitte zu sehen sein werden. Das Museum Europäischer Kulturen verbleibt mit neuer programmatischer Ausrichtung und einem vielfältigen Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot am Standort Dahlem ist ausschließlich nur noch über den Eingang Arnimallee 25 zugänglich.
Infos unter:
Anbindung an den ÖPNV: